Béla Fleck & The Flecktones




Die Flecktones sind eine Dreier-Gruppierung, wobei bei den meisten Alben noch Gastmusiker oder auch feste zusätzliche Musiker mitspielen (in der obigen Formation z.B. zusammen mit Howard Levy, ein absolut begnadeter Mundharmonicaspieler; außerdem spielt er Keyboard, Piano, Pennywhistle und Ocarina (Originalzitat aus "UFO TOFU": "If you hear keyboards and a harp simultaneously, chances are very good that Howard played them at the same time")
In diesem Quartett entstanden die ersten drei Alben, die eigentliche Gruppe besteht aus allerdings Béla Fleck, Victor Wooten und Future Man, dessen eigentlicher Name bisher verschwiegen wurde. Erst mit seinem neuen Projekt "Evolution d'Amour" weiß man nun endlich, wie er wirklich heißt! (Siehe dazu unten mehr)
Ursprung dieser Gruppierung ist natürlich Béla Fleck. Er ist bereits seit den achtziger Jahren im Bereich Bluegrass zuhause und vor allem in den U.S.A. bekannt.

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Auf der Suche nach einem Bassisten für ein Soloprojekt wurde Béla von Victor Wooten angerufen, und nach einem kurzen Vorgespräch nahm dieser kurzerhand den Bass in die Hand und spielte ein kurzes Stück ins Telefon. Er war sofort engagiert!! Kurz darauf merkte Victor noch an, er hätte einen Bruder, der ein ziemlich abgefahrenes selbstgebasteltes Drumkit hat, und so fanden sich die drei zusammen.
Die Synth-Axe-Drumitar ist wirklich eine Sehenswürdigkeit für sich! Ich finde, das Bild oben spricht schon für sich. Auf Bühnenauftritten (die Flecktones sind übrigens gerade live absolute Spitzenklasse!) wird FutureMan immer als jemand vorgestellt, der aus der Zukunft zu uns kam und sein Instrument mitbrachte. Im Prinzip ist es ein normales Drumkit, allerdings in der ungefähren Form einer Gitarre. Die Tasten entsprechen verschiedenen Drumsounds, wobei die Auswahl beachtlich ist. Futch, wie FutureMan auch genannt wird, beherrscht aber auch die Anschlagdynamik des Instrumentes hervorragend.
Auf seiner unten genannten Homepage stellt er sein neuestes Instrument vor, das ich selbst allerdings noch nie gehört habe. Es handelt sich um eine Symbiose von Klavier und Drumkit, und er beschreibt in allen Einzelheiten die Fertigung des absolut durchgeknallten Teils. In seiner neuesten Produktion verwendet er dieses Instrument.

Seit zwei Alben hat die Formation ein neues Mitglied: Jeff Coffin, der an der Klarinette überzeugt und sehr gut in das Dreier-Gespann passt. Er spielt zum ersten Mal bei "Left of cool" mit (das spärlich behaarte Haupt auf dem Cover ist Jeff...), das neueste Album heißt übrigens "Outbound", mir fehlt hier leider noch das Cover.

Zu Vic: Ich habe noch nie einen Menschen so den Bass spielen hören bzw. sehen.
Originalzitat aus "UFO TOFU":

"Stereo Bass and tapping techniques on some tunes
give the illusion of two bass players
or overdubs."

Bei einem Auftritt in der SWR-Show "Ohne Filter Extra" gaben sich Béla und Vic Duelle, die sich gewaschen hatten, und wie vielleicht der eine oder andere weiß, ist das Banjospiel nicht unbedingt das langsamste!! Und das Bassspiel ist auch ziemlich vielseitig: Victor spielt 4 String Bass, 6 String Bass, 5 String Fretless Bass und Stereo-Bass!







Was das Banjo angeht, so verfügt Béla über ein ganzes Arsenal, unter anderem auch ein Banjo im E-Gitarren-Look, mit entsprechendem Body und einer Verstärkung, die über einen Equalizer geht. So kann es vorkommen, daß sich sein Spiel mitten im Lied plötzlich wie ein Xylophon anhört. Kommt echt geil.

Ihr Stil ist schwierig zu beschreiben. Es ist eine Mischung aus Bluegrass, Funk, Jazz und Folk, was natürlich überhaupt nichts aussagt. Reinhören!
Viele Songs sind sehr eigenwillig, auch was den Rhythmus angeht. Jeder Schlagzeuger oder andere Rhythmus-Freaks werden hellauf begeistert sein! So liest man im Inlet von "Tales From The Acoustic Planet":

"If you have trouble figuring out how to count this
read the following sentences.
The first part has three bars of 7
and two bars of 4.
This happens two times, then one bar of 6 and two bars of 7 (three times),
and a 7 and two 4's.
The bridge is in 4.
"

Es macht richtig Spaß, mitzuzählen!

Abschließend eine interessante Sache, die ich auf der Flecktones Homepage gefunden habe, und was die Band NOCH sympathischer macht:
Sie erlauben ausdrücklich das Aufnehmen der Konzerte! Wenn nicht gerade der Veranstalter selbst das Aufnehmen verbietet, steht dem nichts im Wege. Sie geben allerdings zu, daß in ihren Verträgen die Klausel steht, daß keinerlei Reproduktionen gemacht werden dürfen, was eine Standartklausel ist, die Promoter und die Flecktones schützen soll.
Wenn man eine Show besucht, muß man natürlich damit rechnen, daß man sein Tape-Gerät draußen lassen muß, wenn, dann sollten es höchstens kleine Geräte mit Mikrophonen. Wenn du das Konzert aufnimmst, dann gehen die Flecktones davon aus, daß du damit keine anderen Zuhörer störst, z.B. durch Sichtverdeckung durch ein Mikro oder allgemein durch Störung oder Ablenkung durch dein Gewurstel mit der Technik.



Discografie

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