C. S. Lewis gilt als einer der bedeutendsten christlichen Autoren des 20. Jahrhunderts. Geboren wurde er am 29.11.1898 als Clive Staples Lewis in Belfast. 1917 begann er - als Atheist mit Interesse für heidnische Mythen - ein Studium in Oxford, wo er 1925 Dozent für englische Sprache und Literatur wurde. 1926 machte er dort eine der wichtigsten Bekanntschaften seines Lebens: Er lernte J. R. R. Tolkien kennen. Gemeinsam traten sie 1939 dem Club der "Inklings" bei, einer Gruppe literaturinteressierter und -schaffender Männer, die sich über zwanzig Jahre lang ein- bis zweimal wöchentlich zu Lesungen und Diskussionen trafen.
Tolkien legte den Grundstein dafür, daß Lewis sich Anfang der dreißiger Jahre nur noch zum Christentum bekennen konnte - "schachmatt", wie er selbst es nannte, nachdem er sowohl vor seinen Emotionen als auch vor den Verstandesargumenten seiner Freunde und Bekannten kapituliert hatte.
Diese neue Einstellung sollte Lewis` gesamtes literarisches Werk prägen, nicht nur das theologische, sondern auch das erzählerische. Aus dem theologischen ragt besonders "Pardon, ich bin Christ" (1952) heraus, eine Sammlung von Texten aus Radiosendungen der BBC. Das Buch wendet sich - wie auch seine anderen Bücher und Essays dieser Richtung - in verständlicher Sprache nicht nur an gläubige, sondern auch an ungläubige und gerade an zweifelnde Menschen.
Sein bekanntestes Buch ist wohl "Dienstanweisung für einen Unterteufel" (1942), in dessen Handlungs- und Wortwitz Lewis seine unbestreitbaren schriftstellerischen Fähigkeiten und seinen sicheren Umgang mit Sprache unter Beweis stellt.
Die christliche Komponente durchzieht Lewis‘ Werk auch da, wo es nicht unbedingt zu vermuten wäre: Die sieben "Chroniken von Narnia" (ab 1950), eine Märchenreihe, die auf Geschichten gründet, die Lewis und sein Bruder sich als Kinder ausgedacht haben, vertreten christliche Grundwerte und thematisieren Verrat und Erlösung durch ein Opfer so unaufdringlich, daß es fast schon hinter der Geschichte zurücktritt, aber dennoch präsent bleibt.
Für C. S. Lewis zählte das Christentum als solches, keine Konfessionen oder Glaubensstreitigkeiten zwischen ihnen. Zwar war er Anglikaner, doch versuchte er, ein allgemeines Christentum zu vermitteln, wobei seine Werke niemals belehrenden, dozierenden Charakter haben, sondern beim Lesen unterhalten wollen. Wahrscheinlich macht gerade das den Reiz seiner Bücher aus. C. S. Lewis starb am 22.11.1963 in seinem Haus "The Kilns" in England.
Eine ausführliche Zeittafel:
1898:
Am 29.11.1898 wird C.S. Lewis wird in Belfast geboren, als zweiter Sohn von Albert und Flora Lewis. Der Vater ist Rechtsanwalt und ein guter Geschichtenerzähler, aber sehr stimmungsabhängig. Die Mutter liest gern - u.a. Tolstoi - und stammt aus einer Familie von Pastoren und Rechtsanwälten, beide sind protestantisch. Sein Bruder Warren (Warnie) ist 3 ½ Jahre älter.
1905:
Die Familie zieht in Little Lea ein. Die Mutter wollte ein standesgemäßeres Haus, also baute man Little Lea, welches zu verwinkelt und zu groß wurde. Das Dachgeschoß wird für Warren und Clive Staples zum Rückzugsort und dort erfinden sie ihre ersten Geschichte, den Grundstein für "Narnia". Clive will nur noch "Jack" genannt werden.
1908:
Die Mutter von Jack stirbt an Krebs.
Jack und Warren werden in ein schlecht geführtes Internat in Wynyard (England) geschickt. Dort lernt Jack so gut wie nichts.
Er verliert durch die nicht erhörten Gebete für die Genesung seiner Mutter seinen Kinderglauben an Gott. Den Verlust der Mutter kann er schwer begreifen. Die Brüder rücken enger zusammen. Jack nennt Warren später seinen engsten und besten Freund. Sie erhalten keinen Trost vom Vater, der sich nach dem Tod der Mutter sehr verschließt.
Jack bittet den Vater, sie aus dem Internat zu nehmen, doch die Bitten werden nicht erhört.
1910:
Jack wechselt auf das Campbell College (Belfast), in der Nähe seines Elternhauses, da das Internat in England schließen muß.
1911:
Besuch einer Schule in Malvern bei Birmingham.
1913:
Besuch des Colleges in Malvern. Jack entwickelt dort großes Interesse für die englische Literatur, Wagner und die nordische Mythologie.
Warren schlägt die Militärlaufbahn ein und wird Berufsoffizier.
1914:
Jack lernt seinen lebenslangen Freund Arthur Greeves kennen. Er bekommt Privatunterricht bei Mr. Kirkpatrick in Great Bookham (Irland) als Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung für Oxford.
Jack wird in seiner Haltung als Atheist durch Mr. Kirkpatrick bestärkt. Kirkpatrik ist der Meinung, daß Jack nur für eine literarische Laufbahn geeignet ist, und beeinflußt die weitere Laufbahn Lewis' maßgeblich.
1915:
Joy Davidman, seine spätere Frau, wird in New York geboren. Sie hat ein jüdisches Elternhaus.
1916:
Jack absolviert seine Prüfung in Oxford; er hat große Schwierigkeiten in der Mathematik, aber er wird am University College aufgenommen.
1917:
Am 28.4.1917 beginnt Jack mit dem Studium in Oxford; kurz darauf wird er zum Militär eingezogen (wo er «Paddy» Moore kennenlernt) und kommt am 17.11.1917 an die Front.
Paddy und Jack versprechen sich gegenseitig, daß der jeweils aus dem Krieg heimkehrende sich um die Familie des Freundes kümmert.
Jack schickt vor der Reise an die Front einen Brief mit der Bitte um ein letztes Treffen an seinen Vater. Der Vater ignoriert die Bitte um das Treffen.
1918:
Am 14.04.1918 wird Jack verwundet; und er erfährt, daß Paddy Moore gefallen ist.
Nach seiner Genesung wird Jack als Reservist entlassen.
1919:
Jack kehrt zurück zum Studium in Oxford. Mrs. Moore und ihre Tochter ziehen ebenfalls nach Oxford. Er zieht bald bei ihnen ein und hält dies vor seinem Vater geheim, was die Entfremdung zwischen ihnen noch vergrößert.
"Spirits in Bondage", Jacks erstes Werk, erscheint unter dem Mädchennamen seiner Mutter (Hamilton).
1923:
Am 16.07.1923 beendet Jack sein Studium mit Abschlüssen in Englischer Literatur, Philosophie und Altphilologie.
1924:
Jack übernimmt die Vertretung einer Philosophie-Dozentur am University College.
1925:
Jack erhält einen Lehrauftrag für Englische Sprache am Magdalen College und beginnt dort seine Tätigkeit mit Vorlesungen und Tutorenarbeit.
In diesem Jahr begegnet er J.R.R. Tolkien.
1929:
Im September stirbt Albert Lewis, Jacks Vater, an Krebs.
Im Oktober beziehen Mrs. Moore und Jack das Haus "The Kilns" bei Oxford, Warren zieht erst 1932 ebenfalls ein, da er bis dahin der Armee angehört.
1931:
Lewis wird durch zahlreiche Gespräche mit seinen Freunden und durch die Beschäftigung mit Werken religiöser Autoren wieder Christ.
1935:
Die Inklings beginnen sich zu treffen. Sie sind ein christlich geprägter Literaturzirkel, der sich im Pub "Eagle and Child" und in Lewis' College-Räumen getroffen hat. Dort wurden Manuskripte von gerade in Arbeit befindlichen Werken vorgelesen und der scharfen Kritik der Freunde ausgesetzt.
Auch Warren nimmt an den Treffen teil (er veröffentlicht Werke zur französischen Geschichte und zu Personen des 17. Jahrhunderts).
Joy Davidman schließt währenddessen ihren Besuch der Columbia University mit dem M.A. in Englisch ab.
1938:
Joy ist Gewinnerin des Yale Poetry Awards für ihr Versepos "Letter to a Comrade". Sie macht sich als Lyrikerin einen Namen, schreibt aber auch Drehbücher und Romane. Z.B. "Anya", worin das bäuerliche Leben in der Ukraine beschrieben wird.
1941:
Nach einigen Bucherfolgen seit 1929, u.a. mit den "Screwtape Letters", beginnt Jack mit einer Vortragsreihe beim Rundfunk des BBC, wo er eine große Zuhörerschaft erreicht.
Aus der Reihe entstehen ebenfalls einige Bücher. Seine Leserpost steigt an auf 100 Briefe pro Tag. Er fühlt sich verpflichtet, jeden Brief zu beantworten.
1942:
Joy verheiratet sich mit William Gresham. Sie wird Mitglied der Kommunistischen Partei und ist überzeugte Atheistin.
1950:
Jack erlangt in den USA große Popularität, da er nach Veröffentlichung von "Dienstanweisung an einen Unterteufel" auf der Titelseite des TIME-Magazins erscheint. Der erste "Narnia"-Band ("The lion, the witch and the wardrobe") erscheint, obwohl Tolkien von der Veröffentlichung abgeraten hat.
Joy schreibt den ersten Brief an Jack. Sie hat Eheprobleme mit William (welcher dem Alkohol und anderen Frauen zugeneigt ist). Sie vertieft sich in die Lektüre der Bücher Jacks, sucht Rat in seinen Briefen. Später wechselt sie zum Christentum.
1951:
Im Januar stirbt Mrs. Moore, was eine Erleichterung für Jack bedeutet.
Jack wird von einigen Oxforder Professoren aufgrund seiner populären Werke für christliche Laien angefeindet.
1952:
Joy besucht Jack in Oxford, worauf eine Einladung zum Weihnachtsfest in The Kilns folgt.
1953:
Sie siedelt mit David und Douglas nach England über und läßt sich von William scheiden. Einige Male trifft sie Jack, welcher ihren Scharfsinn und Realismus bewundert.
1954:
Cambridge wirbt Lewis mit einem eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Englische Literatur des Mittelalters und der Renaissance von der Lehrtätigkeit in Oxford ab.
1955:
Umzug in die Nähe von The Kilns.
1956:
Hochzeit von Joy Davidman und C.S. Lewis auf dem Standesamt.
Die Aufenthaltsgenehmigung von Joy ist abgelaufen, doch durch die Heirat mit dem Engländer Lewis ist ihr der weitere Aufenthalt möglich. Trotzdem ist es keine reine Vernunftehe.
Die Übersiedelung von Joy und den Kindern nach The Kilns wird geplant, doch nun erkrankt Joy an Knochen-Krebs.
1957:
Es findet eine kirchliche Trauung im Hospital statt, nach überwundenen Problemen mit der anglikanischen Kirche. Der Zustand von Joy verbessert sich, sie kehrt zurück nach The Kilns.
1958:
Reise von C.S. Lewis und Joy nach Wales und Irland.
1959:
Joy erleidet einen Rückfall.
1960:
Reise von C.S. Lewis und Joy nach Griechenland im April (einem großen Wunsch Joys).
Am 13.07.1960 stirbt Joy mit 45 Jahren in The Kilns. Jack verarbeitet die Trauer in Form eines Buches mit dem Titel "Über die Trauer". Er sagt, er habe mit Joy das größte Glück und das tiefste Leid erfahren.
1963:
Am 22.11.1963 stirbt C.S. Lewis, eine Woche vor seinem 65. Geburtstag.